Riester-Banksparpläne sind kostenlos – ach wirklich?

von am 18. Juni 2013 in Breaking News

Derzeit fahren einige Banken wieder verstärkt „Riester“-Aktionen und machen sich einen Spaß daraus, auf die „hohen“ Abschluss- und Verwaltungskosten von Riester-Produkten der Versicherer hinzuweisen.

Kann man ja machen, es wäre nur nett, wenn dagegen auch die eigenen Kosten offengelegt würden. Das aber wird gerne „vergessen“. Dabei haben gerade Banksparpläne ganz interessante Passi in ihren Bedingungen stehen. Denn der „Kostenfreiheit“ in der Ansparphase stehen ganz massive Kosten in der Auszahlphase entgegen. So ist jede Bank verpflichtet, zur Sicherstellung einer Rentenzahlung am Beginn der Rentenphase für den Kunden eine „aufgeschobene Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag“ abzuschließen.

Während jedoch die Versicherer ihre Kosten von vornherein offen legen, ist bei den Banken schwammig von „einer Versicherung“ die Rede, für deren Abschluss die Bank dann eine „angemessene Geschäftsgebühr“ erhält.

Welche Gesellschaft das sein wird, wie deren Mindestzins aussehen wird, welche Sterbetafel diese unterlegen wird, welche Abschlussgebühr für die Bank und welche laufenden Kosten der Versicherer haben wird – Fehlanzeige. Die Kunden kaufen eine absolute Black-Box, deren Kosten am Ende des Tages die Bank „angemessen“ berechnet. Und was „angemessen“ ist, entscheidet dann nicht der Kunde, sondern die Bank.

Die Banken weisen nicht einmal aus, welche Gebühren fällig werden, wenn der Kunde den Anbieter wechselt. Auch hier wird nur blumig von einer „angemessenen Geschäftsgebühr“ gefaselt.

Mitgeteilt wird das dem Kunden am Bankschalter aber nicht. Wird wahrscheinlich in der Hitze des sensationellen Angebots aus Versehen vergessen. Anscheinend gibt es aber Leute, die glauben, sie bekommen etwas geschenkt.

Da wurde immer noch nicht aus der Finanzkrise gelernt.

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